Naxos
Naxos - Die Königin der Kykladen
Die größte und die grünste der Kykladeninseln ist Naxos. Nicht umsonst werden die Kykladen auch Inseln des Lichts genannt hier leuchtet alles noch intensiver als anderswo: Das in allen Blau- und Grüntönen schimmernde Meer, der herrliche weiße Sandstand, die hohen Gebirgszüge und der weite Himmel über einsamen Tälern. Die Insel ist wegen dieser vielfältigen landschaftlichen Schönheiten beliebt. Auch fließt hier ein Fluss durch die Insel, was sonst für die Kykladen eher ungewöhnlich ist. Daher ist die ganze Insel auch sehr fruchtbar, es werden Obst und Gemüse, Wein und Oliven angebaut. Naxos ist bekannt für seinen Naxos-Schiefer, ein für die griechische Antike bedeutender Marmor, der bis heute abgebaut wird. Der Abbau von Schmirgel, der für Schleifmaschinen verwendet wird, war lange Haupteinnahmequelle der Insel, die Frankfurter Firma Naxos-Union hatte jahrzehntelang dafür das Alleinverkaufsrecht.
Die für die Kykladen typischen weißen Häuser mit den blauen Türen und Fenstern gibt es hier zwar auch, die gängige Farbkombination von Naxos ist jedoch weiß-braun. Wunderschön, wenn man durch die altertümlichen überdachten Gassen von Chora schlendert und die Farbkombinationen an den Häusern vermischt mit bunten Blumenrabatten bewundert. Naxos kann auf eine für die gesamte Region bedeutende Geschichte verweisen, die bis in die Bronzezeit zurückgeht. Auch gibt es sehr viele interessante Ausflugsmöglichkeiten auf und um die Insel, zum Beispiel lässt es sich wunderbar im Gebirge wandern. Höchster Berg ist der offiziell "Profitis Ilias" (Prophet Elias) genannte Berg Za (von Zeus) der Name war der griechisch-orthodoxen Kirche aber zu heidnisch. Das Besondere an Naxos: Hierher zieht es die Kenner und Liebhaber, die den besonderen Charme der Insel zu schätzen wissen, die Insel hat ihre Stammgäste. Pauschaltouristen amüsieren sich eher in Mykonos und auf Santorini.
Strände:
An der Westküste zwischen Mikri Viglia und Agios Prokopios gibt es einen der längsten Strände Griechenlands. Feinster reiner Sandstrand, kein Kies mit einem Wort: traumhaftes Paradies. Dazu noch wunderschöne Dünen, flaches Wasser, teilweise menschenleer. Auch für Kinder sind diese Strände ideal. Ein weiterer schöner Strand liegt bei Apollonas. An der Ostküste kommt dann der Fan von Steilfelsen voll auf seine Kosten. Romantisch: der Sonnenuntergang am Meer. Übrigens kann man am Strand auch Schildkrötennester entdecken.
Kultur:
Die Kykladen-Kultur hatte in der Antike eine große Bedeutung, auch heute noch finden sich Funde, die auf die früheste Besiedlung zurückgehen. Die Römer, Oströmer (Byzantiner), Kreuzfahrer (Venezianer) und Osmanen haben hier ihre Spuren hinterlassen. Von der reichen Geschichte zeugen noch heute viele frühchristliche und byzantinische Kirchen. Ebenso die berühmten Wohntürme, wie der venezianischer Wohnturm Belonias, die als Adelssitze und Festung im späten Mittelalter erbaut wurden. Aber auch die Gewölbe und Gassen der traditionellen Orte, wie Apiranthos bis hin zu den sorgsam restaurierten neoklassizistischen Gebäuden sind spannende Zeitzeugen. Besonders beeindruckend und historisch bedeutsam sind die unvollendeten Kolossalstatuen, die Kouren (Jünglinge) in Apollonia und Melanes. Das archäologische Museum von Chora und die frühchristlich/byzantinische Kirche Panagia Drosiani sind sehr sehenswert. Ganz herausragend ist natürlich das Wahrzeichen der Insel Naxos, das beeindruckende Tor des Apollotempels nördlich des Hafens von Chora.
Nachtleben:
Naxos ist keine Party-Insel, dafür gibt es sehr viele kleine Cafés, Tavernen und Bars sowohl in Chora als auch an den Stränden zwischen Plati und Agios Prokopios. Stimmung: gemütlich, angenehm, kein Massentourismus.
Ausflugsmöglichkeiten:
Es werden Tagesausflüge zur traumhaften Nachbarinsel Paros, nach Delos und dem beliebten Archipel Santorini angeboten. Wer Party will kann auch mal nach Mykonos hüpfen. Innerhalb der Insel lässt es sich schön wandern, zumal die originalen alten byzantinischen Wanderwege wiederhergestellt wurden, so dass man auf den Spuren der Geschichte, vorbei an historischen Gemäuern wandern und die fantastische Gebirgslandschaft genießen kann. Immer wieder gibt es atemberaubende Ausblicke über die Felsen, das Meer und nach Paros. Im Bergdorf Chalki wird der berühmte und der für Naxos quasi als Insel-Getränk fungierende "Kitrou"-Schnaps hergestellt. Eindrucksvoll ist das sehr traditionelle Bergdorf Apiranthos mit seinen überwölbten Gässchen und traditionellen Handwerkern. Mit dem Schiff lohnt es sich immer, eine Tour zu unternehmen, allein der Blick vom Wasser auf Chora und die Burg ist bezaubernd.
Kosten vor Ort:
Auf Naxos berappt man für Tzatziki 2,50€, für Pita Gyros 2,00€ und für Moussaka 7,50€. Hier liegen die Preise im griechischen Durchschnitt
Erreichbarkeit:
Naxos hat einen kleinen Flughafen zwischen Agios Prokopios und Chora. Von dort wird aber nur ein- bis zweimal am Tag nach Athen geflogen. Eine Anreise aus Deutschland ist über Athen/Piräus, Santorini und Mykonos möglich (teilweise aber mit Zwischenübernachtung). Der Fährhafen hat Verbindungen nach Paros, Ios, Santorini, Mykonos, Heraklion, Piräus, Rafina, Delos (Inseln werden jeweils abgeklappert). Innerhalb der Insel kommt man von Chora aus mit dem KTEL gut an die Strände. Chora Plati wird selbst bis in den Oktober noch einmal in der Stunde gefahren. Alle anderen KTEL-Verbindungen sind nicht so gut. Die Busse fahren in den Dörfern los und kommen dann nach Chora. Wenn man Pech hat, bei den ein bis zwei Verbindungen am Tag, kommt man jedoch eventuell nicht mehr nach Chora zurück.
Gesamtfazit:
Erhabene Gebirgslandschaft, menschenleere kilometerlange Sandstrände, kristallklares Wasser für den Individualreisenden außerhalb des Massentourismus ist diese Insel ein Traum. Aber nicht nur für Wanderungen in reizvoller Landschaft und Relaxen am Meer ist Naxos super gut geeignet, hier kann man Entspannung auch wunderbar mit Sightseeing und kultureller Spurensuche verbinden. Sei es die traditionelle Bäckerei in Apiranthos oder eine verwunschene Gasse in der hübschen Stadt Chora hier kommt jeder auf seine Kosten, der das Besondere liebt. Durch die Sandstrände von Plati bis Agios Prokopios ist Naxos auch sehr gut für Kinder geeignet. Nur die Anreise ist leider etwas beschwerlich aber sie lohnt sich allemal.
Empfohlene Aufenthaltsdauer: 3 Tag bis 14 Tage