Seit drei Wochen wieder Touristen in Griechenland


Welche Auswirkungen hat das Einreiseprotokoll auf Besucher und Griechen?
Die griechische Regierung hat am 1. Juli 2020 alle Flughafengrenzen, den Grenzübergang Promachona und die Häfen Patras und Igoumenitsa wieder für Touristen geöffnet. Zu großer Verwirrung, Unruhe und Ärger haben das kurzfristig am 28. Juni 2020 bekanntgegebene Einreiseprotokoll nach Griechenland geführt. Nachdem nun viele Anpassungen und Klarstellungen vorgenommen wurden, ist es Zeit ein Fazit zu ziehen, was die Auswirkungen auf den Tourismus und das Infektionsgeschehen angeht.
Am Anfang stand am 28. Juni 2020 die Ankündigung, dass alle Besucher Griechenlands bis spätestens 48 Stunden vor Einreise das Onlineformular, die sogenannte Passanger Locator Form (PLF) ausfüllen müssen. Problematisch hierbei ist gewesen, dass diese Ankündigung nicht einmal 60 Stunden bevor der erste Touristen-Flieger aus Köln in Griechenland gelandet ist, verkündet worden ist. Die Ankündigung ist vom griechischen Heimatschutzministerium gemacht worden und die haben das Tourismusministerium darüber nicht informiert. Entsprechend groß ist das Chaos in den ersten Tagen gewesen. Komplett überfragte Mitarbeiter bei der Botschaft und der Griechischen Zentrale für Fremdenverkehr und das Highlight ein Tourismusminister, der in die RTL-Kameras sagt "There is no quarantine" (Es gibt keine Quarantäne), obwohl die SMS, welche bei Ankunft getestete Besucher erhalten genau das besagt.
Der Blick auf Heute
Inzwischen ist die Quarantäne tatsächlich abgeschafft und die Frist zur Anmeldung auf 24 Stunden verkürzt. Obwohl zwischen 25% und 30% aller ankommenden Besucher getestet werden, wird allgemein gelobt, wie schnell und gut organisiert die Tests ablaufen. Tatsächlich kommt es vor, dass obwohl Jemand getestet worden ist, der Ankommende noch kurz auf sein Gepäck am Gepäckband des Flughafens warten muss. Nach dem Test kann ein jeder unter Beachtung der allgemeinen Abstands-, Hygiene- und Maskenregelungen seinen Urlaub ganz normal verbringen, solange der Test negativ ist.
Neuinfektionen in Griechenland
Wer nun sagt, die Maßnahmen der griechischen Regierung seien überzogen, sollte sich die griechischen Statistiken anschauen, welche täglich veröffentlicht werden. Seit der Öffnung der Grenzen hat es in Griechenland 603 Covid-19 Fälle gegeben, wovon ein gutes Drittel bei den Grenzkontrollen entdeckt worden sind. Von diesem Drittel wiederum sind die Hälfte an der einzigen für touristische Zwecke geöffneten Grenze Promachona aufgedeckt worden. Neben der Landgrenze Promachona haben sich Besucher aus Serbien und Montenegro als Risikopersonen entpuppt. Die griechische Regierung hat darauf reagiert indem die (Luft-) Grenze zu Serbien geschlossen worden ist. Ferner müssen alle über Promachonas einreisende einen negativen Covid-19-Test vorweisen, der nicht älter als 72 Stunden ist.
Insgesamt 4007 Infizierte, 194 Tote
Nach wie vor kommt Griechenland sehr gut durch die Coronakrise. Gerade mal 4007 Infizierte und "nur" 194 Tote, davon gerade mal zwei seit dem 1. Juli 2020 machen Griechenland zum idealen Urlaubsziel für Menschen, die vereisen möchten, jedoch wegen Corona davor zurückschrecken. Um die Zahl der 4007 Infizierten einzuordnen, können hier die Länder Tschechien (10,6 Millionen Einwohner) und Portugal (10,2 Millionen Einwohner) als Vergleich dienen. Tschechien hat insgesamt 14.098 und Portugal 48.771 Infizierte. In Portugal starben bisher 1.691 Menschen mit Covid und in Tschechien 359. Griechenland hat etwa 10,7 Millionen Einwohner (plus Illegaler und Flüchtlinge).
(Alle Zahlen Stand 20. Juli 2020)